In Freundschaften geht man ein Risiko ein – im Internet geht dieser Aspekt realer Beziehungen verloren, schreibt Roger Scruton in “Hiding behind the screen“. Fernsehen, Facebook, Second Life, iPod – deren Dominanz reduziert die Erfahrungsmöglichkeiten, die man braucht, um Selbstbestimmung (Fichte), Anerkennung (Hegel) und Entfaltung (Marx) zu erleben. Demgegenüber wird die Entfremdung durch den Fetischismus der Massenkultur (Adorno, Horkheimer) immer subtiler – und umfassender. Es fehlt an einer kritischen Haltung, die es den Menschen erlaubt, auf reale Erfahrungen und reale Emotionen Wert zu legen. Dazu gehört das Eingehen von Risiken – auch realer emotionaler Risiken, wie sie in naturwüchsigen Beziehungen drohen. Um zu einem moralischen Wesen zu wachsen, braucht es “risk, embarrassment, suffering, and love.“
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